Mädchenschule Piéla
der Evangelischen Kirchengemeinde Piéla
Ausgebaut und vollständig renoviert
(Stand: 17.12.2018)
Im Jahr 2018 wurde ein weiteres Werkstattgebäude und Lehrerwohnungen errichtet. Die Wohnung der Schulleiters war beim Besuch im November 2018 noch in der Renovation.
Damit haben nun über einhundert Schülerinnen die Möglichkeit, ihre Schulbildung nachzuholen.
Oft werden ja die Mädchen nicht zur Schule geschickt. Oft gibt es diese Schule auf einem abgelegenen Dorf überhaupt nicht. Oder sie wurden schon früh wieder abgemeldet....
Im "Centre de jeunes filles de Lansoanguinan" ist eine Art Hauswirtschaftsschule, die unter dem Dach der Protestantischen Kirche von Piela angesiedelt ist und die aus der ersten Schule von 1981 hervorging. Die Schule war Anlass für das Engagement im damaligen Obervolta.
Mädchen der Region um Piela werden dort drei Jahre lang jeweils für sechs Monate in der Trockenzeit auf ihre Aufgaben in der Familie und der Dorfgemeinschaft vorbereitet. Sie lernen lesen und schreiben in der einheimischen Sprache Gourma, Nähen und Weben. Der Religionsunterricht ist sehr wichtig.
Schulbrunnen
Im Jahre 2014 haben wir einen Schulbrunnen finanziert. Bis dahin musste das Wasser mühselig über drei Kilometer herbeigeschafft werden. Die Zeit ging natürlich vom Lernen ab.
Der Brunnen liegt nur wenige 50 m neben den Schlafsälen und den Küchen.
Stand: 05.05.2014
Mädchenschule – das war der Anfang
Als Erich Reck 1981 seinen Sohn Roland besuchte, der als Entwicklungshelfer in Burkina Faso arbeitete, traf er die deutsche Schwester Irmgard Siefert von der evangelischen Missionsstation in
Piela. Er hatte von seinen Freunden den Auftrag ein kleines Projekt zu suchen, wo Hilfe sinnvoll ist. Das Ergebnis: Bau einer Mädchenschule. Das damalige „Schulgebäude“ war eine Strohhütte, in
der 17 Mädchen auf häusliche Arbeiten vorbereitet wurden - eine Hauswirtschaftsschule, in der von Dezember bis Mai unterrichtet wurde. Schulträger war die Evangelische Kirche Piela. Die
Strohhütte wurde 1982 mit dem gesammelten Geld (5.000 DM) durch einen einfachen gemauerten und wasserfesten Klassenraum ab gelöst. Als Mitglieder des anschließend gegründeten Fördervereins
Schulen für Piéla sechs Jahre später die Schule besuchten (siehe Bild), war das Schulgebäude aufgrund großen Zulaufs bereits mit einem Schlafsaal und weiteren Klassenzimmern durch die
Evangelische Ortskirche erweitert worden.
Im Vorfeld der Projektreise 2014 erfuhren wir, dass es diese Hauswirtschaftsschule immer noch gibt und unser Verein um finanzielle Hilfe für die dringend notwendige Renovierung gebeten wurde. Die Vorstandschaft des FPB beauftragte die Reisegruppe 2014, nähere Informationen vor Ort einzuholen. Es war vor allem für mich ein spannender Besuch, da ich – seit 1990 beim FPB – von diesem „Erstlingsprojekt“ wusste aber bei meinen letzten acht Besuchen in Piéla nie direkt damit in Berührung kam. Was erwartete uns also in Lansoanguinan, einer kleinen Ansiedlung am Rande der Stadt Piéla? Der Besuch berührte uns sehr – immerhin war es der Anfang unseres Engagements in Burkina Faso.
Der Besuch berührte uns sehr – immerhin war es der Anfang unseres Engagements in Burkina Faso. Der Schulkomplex besteht heute aus einer dreiklassigen Schule mit Werkstattgebäude, Küche und zwei
Schlafsälen für jeweils 30 Mädchen. Wie wir feststellen mussten, sind alle Gebäude in einem sehr schlechten Zustand. Bei einem der Schlafsäle wurde das Blechdach schon vor längerer Zeit von einem
Sturm zerstört. Dies ist auch der Grund, warum derzeit nicht 60 sondern nur 30 Mädchen im Alter ca. 15-18 Jahren diese Schule besuchen können, obwohl die anderen Raumkapazitäten vorhanden
sind. Folgerichtig würden die Arbeiten mit diesem Gebäudebegonnen werden, um möglichst schnell weiteren Mädchen wieder einen Schulbesuch zu ermöglichen. Manche der Mädchen haben früher einmal
bereitseine Grundschule besucht. Ein Blick in den wöchentlichen Stundenplan: Nähen, Weben, Alphabetisierung – Lesen und Schreiben, Sensibilisierung und Aufklärung im Gesundheitsbereich– Hygiene –
auch der Kampf gegen Genitalverstümmelung hat seinen Platz – über die Zwangs- und Frühverheiratung wie auch die Stellung der Frau in der Familie wird gesprochen. O-Ton der Schulleitung: „Die
Mädchen haben nach der Rückkehr in ihre Familie ein besseres Ansehen und mehr Anerkennung“ und „Die jungen Mädchen sind die Mütter von morgen“. An zwei Vormittagen sind Bibelkurse. Und auch Spiel
und Sport kommen nicht zu kurz. Unterrichtet wird von drei Lehrerinnen und zwei Pfarrern und für die Sensibilisierung werden zusätzlich weibliche Fachkräfte hinzu gezogen. Der Förderverein wird
dieses Jahr für die Instandsetzung des Internats (2 Schlafsäle)und das dreiklassige Schulgebäude 18.000 € bereitstellen. Ob 2015 weitere Baumaßnahmen unterstützt werden können, hängt von unserer
Kassenlage ab und wird zeitnah entschieden. Sicher wird Lansoanguinan bei den nächsten Projektreisen immer im Besuchsprogramm stehen. Werner Altvater.